Siddhartha Gautama

Die Lebensdaten Siddhartha Gautamas gelten traditionell als Ausgangspunkt für die Chronologie der Geschichte Südasiens, sind aber umstritten. Die traditionelle Datierung (563-483 v. Chr.) wird heute kaum noch vertreten. Die neuere Forschung geht davon aus, dass Siddhartha nicht 563 v. Chr., sondern einige Jahrzehnte, vielleicht ein Jahrhundert später geboren wurde. Die heute vorherrschenden Ansätze zur Datierung seines Todes schwanken zwischen ca. 420 und ca. 368 v. Chr.

Der Überlieferung nach wurde Siddhartha in Lumbini im nordindischen Fürstentum Kapilavastu, das heute zu Nepal gehört, als Sohn des Herrscherhauses Shakya geboren. Daher sein Beiname Shakyamuni, „Weiser aus dem Hause Shakya“.

Im Alter von 29 Jahren erkannte er, dass Reichtum und Luxus nicht die Grundlage des Glücks sind. Er erkannte, dass Leiden wie Altern, Krankheit, Tod und Schmerz untrennbar mit dem Leben verbunden sind. Deshalb machte er sich auf den Weg, verschiedene Religionen und Philosophien zu erforschen, um die wahre Natur des menschlichen Glücks zu finden. Sechs Jahre der Askese, des Studiums und der Meditation führten ihn schließlich auf den Weg der Mitte. Unter einem Pappelfeigebaum in Bodhgaya im heutigen Nordindien hatte er die Erfahrung des Erwachens (bodhi). Wenig später hielt er in Isipatana, dem heutigen Sarnath, seine erste Lehrrede und setzte damit das „Rad der Lehre“ (Dharmachakra) in Bewegung.

Danach verbrachte er als Buddha den Rest seines Lebens damit, die Lehre, das Dharma, zu lehren und an die von ihm gegründete Gemeinschaft weiterzugeben. Diese vierfache Gemeinschaft bestand aus Mönchen (Bhikkhu) und Nonnen (Bhikkhuni) des buddhistischen Mönchtums sowie aus männlichen Laien (Upāsaka) und weiblichen Laien (Upasika). Mit seinem (angeblichen) Todesjahr im Alter von 80 Jahren beginnt die buddhistische Zeitrechnung.

Herkunft und Kindheit

Siddhartha entstammte einem alten nordindischen Adelsgeschlecht. Sein Vater Shuddhodana stammte aus dem Stamm der Shakya im gleichnamigen Fürstentum und war, wenn auch nicht König, so doch regierender Fürst des alten Staates Kapilavastu an der Grenze zwischen dem heutigen Indien und Nepal. Seine Eltern regierten in der Hauptstadt Kapilavastu und gehörten der Kshatriya-Kaste an.

Seine Mutter, die Frau von Shuddhodana, hieß Maya und wird auch Mahamaya („große Maya“) genannt. Vor seiner Geburt soll Siddharthas Seele seiner Mutter in einer Vision in Gestalt eines weißen Elefanten erschienen sein. Neun Monate später wurde er geboren, ebenfalls in einer Vollmondnacht in Lumbini. An diesem Tag wird noch heute in vielen buddhistischen Ländern das Vesakh-Fest gefeiert, der höchste buddhistische Feiertag, an dem seiner Geburt, seines Erwachens und seines Eingehens ins Parinirvana gedacht wird.

Nach seiner Geburt soll ihm der Prophet Asita verkündet haben. Er übernimmt damit die Rolle, die bei Jesus Simeon und Hanna zukommt. Bei seiner Geburt, so die Legende, verkündete der Seher Asita, dass dieses Kind einmal ein großer König oder, wenn es das Leid der Welt erkennen würde, ein großer Heiliger werden würde. Daraufhin, so heißt es, habe Shuddhodana seinem Sohn, den er zum König machen wollte, weder eine religiöse Erziehung angedeihen lassen, noch habe er Siddhartha menschliches Leid sehen lassen.

Sieben Tage nach seiner Geburt starb seine Mutter, sein Vater heiratete daraufhin deren Schwester Pajapati, auch Mahapajapati Gotami genannt, die dem Halbwaisen Siddhartha zur Ziehmutter wurde.

Quelle: (https://de.wikipedia.org/wiki/Buddhismus)
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