I Ging,
das Buch der Wandlung

Wer weiß, redet nicht; wer redet, weiß nicht”

Das I Ging wird oft als “das Buch der Wandlungen” übersetzt. Es hat seinen Ursprung im alten China und ist eines der ältesten erhaltenen Bücher der chinesischen Kultur. Ursprünglich war das I Ging eine Anleitung zur Weissagung und wurde im Laufe der Zeit zu einem kosmologischen Text mit einer Reihe von philosophischen Kommentaren, die als “Zehn Flügel” bekannt sind.

Das I Ging basiert auf der Vorstellung, dass alles im Universum einem ständigen Wandel unterworfen ist und dass dieser Wandel von verschiedenen Kräften und Energien beeinflusst wird. Die Hexagramme des I Ging symbolisieren diese Kräfte und Energien und geben Anweisungen, wie man sich in verschiedenen Situationen verhalten soll.

Im Laufe der Jahrhunderte hat das I Ging die chinesische Kultur und Philosophie stark beeinflusst und ist auch heute noch ein wichtiger Bestandteil der chinesischen Geisteswelt. Auch im Westen ist es populär geworden und hat zahlreiche Anhänger gefunden, die es als Instrument zur Selbsterkenntnis und spirituellen Entwicklung nutzen.

Die moderne Deutung

Um 1900 verlor das I Ging seine Bedeutung für die politische Philosophie, behielt jedoch seinen kulturellen Einfluss als einer der ältesten Texte Chinas. Chinesische Autoren zogen Parallelen zwischen dem I Ging und Themen wie linearer Algebra, Logik und in der Informatik, um zu zeigen, dass die alte chinesische Kosmologie westliche Entdeckungen vorweggenommen hatte. 

Der Psychologe Carl Jung interessierte sich für die universelle Natur der Bildsprache des I Ging und führte eine einflussreiche deutsche Übersetzung von Richard Wilhelms Theorien über Archetypen und Synchronizität ein.

Jung schrieb:

Selbst für das voreingenommenste Auge ist es offensichtlich, dass dieses Buch eine einzige lange Ermahnung ist, den eigenen Charakter, die eigene Einstellung und die eigenen Motive sorgfältig zu prüfen.”

Im Laufe der Jahre hat das I Ging auch viele westliche Künstler und Denker beeinflusst, darunter z.B. Carl Gustav Jung, Hermann Hesse, Allen Ginsberg, Philip K. Dick, David Hockney, Pink Floyd, John Cage, Jorge Luis Borges, Gilles Deleuze und Terence McKenna.

 

error: Dieser Inhalt ist geschützt !!